Innerhalb kürzester Zeit hat Covid-19 der Wirtschaft und dem Bildungswesen geholfen, physische Face-to-Face-Kanäle durch digitale und Online-Kanäle zu ersetzen und zu ergänzen. Diese radikale Veränderung öffnete auch den Weg für mehr und besseres lebenslanges Lernen.
Wenn wir über Fähigkeiten, Bildung und Lernen sprechen, denken wir meist an ein Schulkind, das am Schreibtisch sitzt, oder vielleicht an einen Universitätsstudenten, der in der Bibliothek sitzt und lernt. Wenn wir erwachsen werden, scheint das Lernen aufzuhören.
Tatsache ist jedoch, dass wir alle fast ständig neue Fähigkeiten erlernen müssen, da sich die Arbeitswelt verändert. Das wird auch nach Covid-19 nicht anders sein, doch ist die Pandemie ein starker Katalysator, der die Notwendigkeit wieder aufleben lässt, vielfältige Lernprozesse anzustoßen:
Wir alle lernen täglich etwas über Viren, Pandemien und Kapazitäten von Krankenhäusern. Wie steht es aber in dieser Zeit mit der beruflichen Weiterbildung und mit dem lebenslangen Lernen? Führen die neuen Bedarfe, der unverhoffte Wegfall von Aufgaben mehr Freizeit aufgrund von Kurzarbeit zu gesteigerten Lernaktivitäten von Angestellten? Oder haben die Angestellten im Gegenteil derzeit weniger Kapazitäten für Lernprogramme? Dies sind wichtige Fragen, gerade weil die Erwachsenenbildung durch den technologischen Wandel und die Zunahme wissensintensiver Tätigkeiten an Bedeutung zunimmt.
Lernen zwischen Kaffee und künstlicher Intelligenz
Der Diplom-Pädagoge Jöran Muuß-Merholz widmet sich in unserem Buch VORDENKEN dem Lernen von morgen, zeigt, welche Zukunftsszenarien möglich sind, und wie sich unser Bildungsverständnis im vergangenen Jahrhundert verändert hat.
Hier ein Auszug:
In der immer schneller fortschreitenden Welt von morgen wird Lernen zu einer lebenslangen Aufgabe. Grenzen zwischen Bildungsbereichen werden ebenso wie zwischen Arbeit, Aus- und Weiterbildung. Gerade die Fortbildung wird nicht mehr nebenher erfolgen, sondern zu festen Zeiten, in festen Räumen, als fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Digitale Lernprogramme werden dabei eine zentrale Rolle spielen. Sie ermöglichen das individualisierte Lernen, das sich, Klassenstrukturen und Frontalunterricht sind Mitte des 21. Jahrhunderts abgeschafft, auch in den Schulen durchsetzen wird. So paradox es klingt, die „Technisierung der Wissensvermittlung“ wird Schulen als Orte des sozialen Miteinanders aufwerten, was sich in ihrer Organisation als sogenannte Sub-Schools niederschlagen wird. Auch die Volkshochschulen werden ein Revival als lokale Bildungshochburgen erleben. Bei der Fachkräfteausbildung wird Deutschland weiter auf die duale Ausbildung setzen. Ein Berufsbild der Zukunft könnte das des Neurocontrollers sein, der kraft seiner Gedanken und unterstützt von virtuellen Assistenten per Neuroschnittstellen komplexe Produktionsprozesse steuert. Ob es tatsächlich so weit kommt? Man darf gespannt sein, wie viel dieser Science-Fiction Wirklichkeit wird.
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Der Fachbeitrag ist der neunte Teil einer zehnteiligen Reihe von unterschiedlichsten Blickwinkeln zum Thema „Wie wird die Welt von morgen aussehen“. Zehn namhafte Autoren haben zusammen mit uns einen Blick in die Zukunft gewagt, zusammengefasst in unserem Buch VORDENKEN.
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