Risikomanagement ist eine Disziplin, die selten so stark thematisiert wurde wie in der aktuell stattfindenden Corona-Krise. Als Beratungs- und Kontraktlogistikdienstleister ist Risikoabsicherung auch für MÜLLER – DIE LILA LOGISTIK ein wichtiger Bestandteil der Beratung. Neben der klassischen Beratung und Umsetzung operativer Logistikabwicklungen werden auch systematische Ansätze zum effektiven Risikomanagement angeboten.
Risikomanagement ist in den vergangenen Jahren immer relevanter geworden und gerade in Zeiten der COVID-19-Pandemie eine wesentliche Aufgabe des Supply Chain Managements. Die Prinzipien des Risikomanagements galten damals wie heute mit gleichbleibender Abfolge – Risikoidentifikation, Risikoanalyse/-bewertung und Risikosteuerung. Risiken in der Versorgungskette werden in der Logistikwirtschaft als reale Bedrohung betrachtet.
Risikofelder in der Logistik
Entsprechend der Breite und Tiefe der Logistikprojekte existiert ein mehr oder weniger großes Spektrum möglicher Risiken. Wir ordnen diese Vielzahl von Risiken in die fünf Risikofelder Personal, Technik, Schnittstellen zu Projektpartnern in der Lieferkette, politisch-rechtliche Rahmenbedingungen und die Projektdurchführung. Bei prozess- und organisationsorientierten Logistikprojekten sind insbesondere die Risikofelder „Personal“ und „Technik“ zu berücksichtigen, während es bei international ausgerichteten Projekten speziell auf sich ändernde politisch oder rechtliche Rahmenbedingungen ankommen kann.
Risikomanagementprozess
Spricht man von Risikomanagement betrachtet man 4 verschieden Phasen, um sich systematisch mit den Risiken auseinanderzusetzen und diese möglichst effektiv zu steuern.
In der ersten Phase werden zunächst alle für das Logistikprojekt relevanten internen wie externen Risiken herausgearbeitet. Im Rahmen der zweiten Phase des Prozesses werden die Logistikrisiken analysiert und quantitativ betrachtet. Im Vordergrund stehen dabei identifizierte Probleme, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit aufweisen. In der dritten Phase wird der Frage nachgegangen, wie man Supply-Chain-Risiken richtig beeinflussen und steuern kann. Es gilt Maßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen, die entweder die Eintrittswahrscheinlichkeiten und/oder die Schadensauswirkungen reduzieren. Der Risikomanagementprozess schließt mit Phase vier, der Risikokontrolle, ab, wobei bereits in dieser Kontrollphase der Identifikationsprozess von Neuem beginnen kann.Risikomanagement stellt generell und bezogen auf Logistikprojekte einen kontinuierlichen Prozess dar, der nicht nur anlassbezogen, sondern möglichst regelmäßig durchzuführen ist.
Krise als Chance
Auch wenn Krisenmanagement keine neue Herausforderung ist, ist es doch gewiss die COVID-19-Pandemie. Doch wie mache ich meine Supply Network (Supply Chain) widerstandsfähig, um auf eine Krise reagieren zu können? Zunächst unterscheiden wir drei Arten von Krisen innerhalb vom Supply Network. Die Supply Crisis ist die wohl akuteste Art einer Supply Chain Krise und bezieht sich in erster Linie auf die beschaffungsseitigen Unterbrechungen der Lieferkette. Unter Demand Crisis werden die absatzseitigen Auswirkungen einer Supply Chain Krise verstanden, bei denen Kunden eine geringere Nachfrage aufweisen. Neben der Supply und der Demand Crisis versteht sich die Cash Crisis als die klassischen Auswirkungen einer Finanzkrise entlang der Supply Chain.
Vor dem Hintergrund der Auswirkungen von Krisen und der damit verbundenen Unsicherheit, stellt sich die Frage, welche Schlussfolgerungen sich für die eigene Supply Chain treffen lassen. Unserer Meinung nach hilft es hier, zumindest mittelfristig ein konkretes Wertesystem in der Supply Chain zu entwickeln.
Guiding Principles als Wertesystem
Wir bezeichnen ein solches Wertesystem als „Guiding Principles“, an denen die Supply Chain und damit auch die Inboundkonzepte für unsere Beratungskunden ausgerichtet werden. Konkret heißen die vier Guiding Principles bei uns Supply Network Navigation, Flexibilität, Effizienz und Ökologie. Unter dem Guiding Principle “Supply Network Navigation” werden alle Aufgaben und Fragestellungen verstanden, die den Grundkurs und das wesentliche Gefüge der Supply Chain beeinflussen und definieren. Die Faktoren von Transparenz, Standardisierung und Kompetenz bilden den zentralen Inhalt dieses Guiding Principles ab. Das Guiding Principle der „Flexibilität“ hat es sich zur Aufgabe gemacht die dynamische und komplexe Umwelt aller Supply Chains zu verstehen und immer den richtigen Plan B parat zu haben. Es gibt nichts wichtigeres als die ständige Anpassung an externe und interne Kundenanforderungen sowie die gleichzeitige Optimierung der Wertschöpfungskette. Agilität sollte unter diesem Guiding Principle nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt werden. Im Sinne von Guiding Principle bedeutet „Effizienz“ die Fragestellung, wie Supply Chains dem Kundenanspruch maximal gerecht werden und gleichzeitig so kostengünstig wie möglich sein können. Das Guiding Principle „Ökologie“ achtet darauf, dass alle Einflüsse auf die Umwelt in einer Balance zu unseren Beiträgen zur Umwelt stehen sollten. Sobald entsprechende Guiding Principles für Ihr Supply Network festgelegt wurden, wird im Anschluss das Inboundkonzept danach ausgerichtet.
Um die Guiding Principles bei Supply Chain Entscheidungen auch richtig einsetzen zu können, haben wir bei der Lila Consult ein standardisiertes Vorgehen für derartige Entscheidungen entwickelt, welches Ziele, mögliche Maßnahmen und das Ergebnis über fünf Schritte identifiziert und aufbereitet. Zunächst einmal ist es wichtig, die Wertpositionierung / Guiding Principles der zukünftigen Supply Chain abzuschließen. Danach sollten Sie Regeln der Prozessgestaltung ausweisen, um eine besondere Robustheit entlang der Supply Chain haben zu können. Bei der Bestimmung der Maßnahmen wiederum versucht man Trends im Versorgungsnetz zu identifizieren und für sich zu bewerten – hier gilt auch das Stichwort der Digitalisierung. Besonders wichtig sollte dabei für Sie sein, dass man die Guiding Principles auf die einzelnen möglichen Maßnahmen anwenden kann und somit für jede Maßnahme einen Wertbeitrag bestimmen kann. Abschließend wird man in der Lage sein die einzelnen Maßnahmen entsprechend zu priorisieren und konkrete Innovationsfelder entlang Ihres Supply Networks zu definieren.
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