Globale Einflüsse der jüngeren Vergangenheit verpflichten die Wirtschaft zu flexiblen und innovativen Versorgungsketten und Logistikkonzepten. Wir haben mit dem Logistik-Experten Prof. Dr. Peter Klaus gesprochen und uns darüber unterhalten wie die Logistik von morgen aussehen könnte.
„Erfolgreich sind Logistikakteure folglich dann, wenn sie in ihrem jeweiligen Aktionsfeld sowohl auf Veränderungen der Nachfrage nach logistischen Dienstleistungen als auch auf Veränderungen der erreichbaren Ressourcen optimal reagieren.“ Auf diese Weise definiert Professor Peter Klaus die Abhängigkeit des Erfolges der Logistikbranche. Insbesondere die Corona-Pandemie hat wieder gezeigt: Neben der Bedrohung der Supply Chain findet auch eine Veränderung in der Nachfrage der Konsumenten statt, wodurch die Supply Chain strapaziert wird. Fragen wie „Was wird noch kommen?“ und „Wie geht es weiter?“ stellten sich in wirtschaftlichen, gesellschaftlichen als auch privaten Bereichen. Die Vermutungen und Befürchtungen einer zweiten Welle erlauben es uns nicht, bereits im Präteritum zu sprechen, sondern weisen darauf hin, dass wir unseren Blick mehr denn je auf die Zukunft richten sollten.
Leere Fahrerkabinen entlang der neuen Seidenstraße (keine Fotos, kein Namensschild in der Windschutzscheibe, kein Schnickschnack), menschenleere Lagerhallen ausgestattet mit Piece Picking Robots und umherfliegenden Drohnen, Zero Emission Trucks, Kulturwandel 4.0 und Laissez-faire Führungsstile. Fiktion oder Zukunft in der Logistikindustrie? Die Logistik von heute ist die veraltete Logistik von morgen und diese sieht übermorgen vielleicht schon wieder anders aus.
Prof. Peter Klaus, Mitglied der Logistics Hall of Fame und Erstautor der Top-100-Studie der Logistik, formuliert drei übergreifende Fragestellungen, die Sie sich stellen sollten, wenn Sie an die Logistik von morgen denken:
- Wie werden sich die Bedürfnisse, die eine gut funktionierende Wirtschaft für Menschen und Unternehmen zu erfüllen hat, in den kommenden Jahren verändern?
- Welche Innovationen und Wandlungen kommen im Bereich der einsetzbaren Ressourcen auf die Logistikakteure zu?
- Wie sollten sich das Logistiknetzwerk und die darin handelnden Unternehmen verändern, damit sie die Bedürfnisse von morgen befriedigen und neue Ressourcen intelligent nutzen können?
Spannende Fragestellungen? Wir konnten den Logistik-Experten, der durch seine Beschäftigung die zunehmende Bedeutung der Logistik greifbar machte und als drittgrößten Wirtschaftsbereich Deutschlands etablierte, für unser Buch VORDENKEN gewinnen. Hier ein Auszug davon:
Wie in Europa die Logistik von morgen aussehen wird, kann man nicht verlässlich vorhersagen, auf welche Fragen sie künftig Antworten finden muss, aber schon. Erstes Beispiel: Während Logistik heute überwiegend materielle Bedürfnisse von Unternehmen und Menschen befriedigt, gilt es morgen zunehmend immaterielle zu erfüllen. Lässt sich güterbezogenes logistisches Know-how auf die immateriellen Services der Dienstleistungswirtschaft übertragen? Zweites Beispiel: Wenn Mitarbeiter „Mangelware“ werden, müssen Logistikunternehmen in Sachen Führung, Kultur und Vergütung nachlegen, denn ohne Menschen geht es nicht. Daran wird auch der Vormarsch digitaler Technologien nichts ändern. Aber wie soll das Zusammenspiel von Mensch und Technologie künftig funktionieren? Drittes Beispiel: Als Erfolgsgarant für die Zukunft wird oft die „Supply Chain Integration“ gepriesen. Alles soll mit allem verbunden werden, um die Effizienz zu steigern. Aber wie lässt sich die wachsende Komplexität und Fehleranfälligkeit immer umfassenderer und enger vernetzter Systeme beherrschen? Viertes Beispiel: Handelsunternehmen und Hersteller outsourcen zunehmend ihre eigenen Logistiknetzwerke. Zugleich setzen auch Logistikdienstleister verstärkt auf Partner und Subunternehmer. Wer wird die Arbeit in der
Zukunft tatsächlich ausführen, wer die Macht über die Systeme haben und den Takt der
Prozesse bestimmen? Fragen über Fragen.
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Der Fachbeitrag ist der fünfte Teil einer zehnteiligen Reihe von unterschiedlichsten Blickwinkeln zum Thema „Wie wird die Welt von morgen aussehen“. Zehn namhafte Autoren haben zusammen mit uns einen Blick in die Zukunft gewagt, zusammengefasst in unserem Buch VORDENKEN.
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