Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit geht laut einem Ranking im internationalen Vergleich zurück. Im direkten Vergleich mit anderen Ländern belegen wir keinen Spitzenplatz mehr. Ist die Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr? Welche Veränderungen begleiten den Wandel in Deutschland?
Prof. Dr. Horst Opaschowski, Zukunftswissenschaftler und Berater für Wirtschaft und Politik, gilt international als ,,Futurist" (XINHUA, China), ,,Zukunftspapst" (FOCUS) und ,,Mr. Zukunft" (dpa). Derzeit leitet er das Institut für Zukunftsforschung (O.I.Z) in Hamburg.
In seinem Beitrag „Von Bohnenstangen und neuem Wir-Gefühl - Quo vadis, Standort Deutschland“ fasst Prof. Dr. Horst Opaschowski die unterschiedlichsten Einflüsse, die die deutsche Gesellschaft in den kommenden Jahren beeinflussen wie folgt zusammen.
Standort Deutschland? Von Stehen kann im 21. Jahrhundert nicht die Rede sein: Deutschland ist in Bewegung. Es ist in einem mehrfachen Wandel begriffen. Die Globalisierung forciert die Ströme von Kriegs-, Wirtschafts- und Klimaflüchtlingen. Die Gesellschaft überaltert. Das Vertrauen in Politik und politische Institutionen schwindet. Und was machen die Deutschen? Sie entdecken den Gemeinsinn wieder. Er zeigt sich abseits formeller Strukturen, beispielsweise in nachbarschaftlich gelebter Solidarität ebenso wie in der neuen Lust auf (Mehrgenerationen-)Familien und sozialen Wahlverwandtschaften, erfordert aber zugleich Toleranz gegenüber Zuwanderern. Vom klischeehaften Bild einer heilen Welt ist das Deutschland der Zukunft dennoch weit entfernt.